Kann man Karriere planen? Wir sprechen mit Lucie Gerhardt, Associated Partner im Fachbereich Litigation, Arbitration & ADR am Standort Frankfurt

Warum haben Sie sich entschieden, bei Noerr zu arbeiten?
Während meines Studiums an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main habe ich mich auf Europäisierung und Internationalisierung des Rechts spezialisiert und diesen Schwerpunkt auch während meines Auslandssemester in den USA weiterverfolgt. Ich arbeite gerne auf Englisch und interessiere mich für die Schnittstellen zwischen der deutschen und anderen Jurisdiktion. Für meinen Berufseinstieg habe ich nach einer deutschstämmigen Großkanzlei gesucht, bei der ich an internationalen Mandaten und grenzüberschreitenden Sachverhalten arbeiten kann. Diese besondere Kombination gepaart mit einem großartigen Team habe ich bei Noerr gefunden.

Wie sind Sie ursprünglich auf Noerr gestoßen?
Ganz klassisch. Nach meinem zweiten Staatsexamen im Jahr 2012 habe ich mehrere persönliche Gespräche bei der JuraCon in Frankfurt am Main geführt. Noerr suchte zu diesem Zeitpunkt Berufseinsteiger für den Bereich Arbitration. Während des Referendariats hatte ich bereits bei verschiedenen Großkanzleien, teils aber in anderen Bereichen, gearbeitet. In den Gesprächen mit Noerr habe ich schnell gemerkt, dass das Führen internationaler Schiedsverfahren genau das Richtige für mich ist und ich mit meiner internationalen Ausrichtung gut ins Team passe.

Welche Stationen haben Sie durchlaufen, um Associated Partner zu werden? Was hat Ihnen dabei geholfen?
2012 Associate, 2014 Senior Associate, 2018 Associated Partner. Noerr bietet eine Kombination aus individuellen und modularisierten Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die Berufseinsteiger auf dem Weg der Entwicklung einer eigenen Anwalts- und Beraterpersönlichkeit unterstützt. Zusätzlich habe ich von regelmäßigen Feedbackgesprächen mit Kollegen profitiert.

Was für Fähigkeiten und Qualifikationen muss man mitbringen, um Asociated Partner zu werden?
Ich würde nicht sagen, dass es den einen Paradeweg gibt. Gute Noten fungieren natürlich als Türöffner. Bei Noerr gibt es ganz unterschiedliche Persönlichkeiten. Aus meiner Perspektive braucht man als Anwältin Interesse für den Mandanten und das Herzblut, für diese Interessen einzutreten. Gerade bei Großmandaten arbeiten wir im Team, weshalb neben exzellenter juristischer Expertise auch gute Teamfähigkeit und Kommunikation unerlässlich sind.

Was sind die Vor- und Nachteile an Ihrer Position? Wie wirkt sich Ihre Position auf Ihre Work-Life-Balance aus?
Ich trage viel Verantwortung, was naturgemäß sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich bringt. Selbstbestimmung und Eigenverantwortung sowie die Möglichkeit, die Zukunft der Kanzlei mit zu gestalten, sehe ich als klare Vorteile. Allerdings verlasse ich an Tagen mit großen Fristabläufen oft als letzte die Kanzlei. Durch die verstärkte Arbeit im Home Office sind die Arbeitszeiten flexibler geworden und private und berufliche Termine besser miteinander in Einklang zu bringen.

Was können Sie angehenden Berufseinsteigern raten, die ebenfalls dieses Ziel anstreben?
Man sollte sich so früh wie möglich ein paar grundsätzliche Fragen stellen und diese möglichst ehrlich gegenüber sich selbst beantworten:

  1. Was möchte ich arbeiten? Juristen sind Generalisten und die anwaltliche oder juristische Tätigkeit ist nicht die einzige Option.

  2. Wo möchte ich arbeiten? Vielleicht sehe ich mich in einer Kanzlei oder in einem Unternehmen, am Lehrstuhl, bei einem Verband oder im Ministerium, etc.

  3. Wie möchte ich arbeiten? Es gibt Einzelkämpfer, Team Player, manche sind gerne in einer Großkanzlei tätig, andere in einer Boutique, die einen im DAX Unternehmen, die anderen im inhabergeführten Unternehmen.

Ich kann Studierenden und Berufsanfänger*innen nur raten, sich Mentoren zu suchen, mit denen sie Ihre Ziele diskutieren und reflektieren können.

Vielen Dank, Frau Gerhardt!

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